Akademischer Rat Dr. Holger Lang

Lehrstuhl für Technische Dynamik an der FAU Erlangen-Nürnberg

am Do., 21. Feb. 2013
um 5./6. Stunde im Mehrzweckraum

Von einem Populationsmodell aus der Biologie ins nichtlineare Chaos

In der Biologie wurden in der Vergangenheit viele Modelle aufgestellt, um die Entwicklung einer (oder mehrerer) Populationen von Tieren innerhalb eines begrenzten Lebensraums für die Zukunft prognostizieren zu können. Eines dieser Modelle ist das Modell des 'Logistischen Wachstums', mit dem die Forscher auch versuchen, die Gesamtweltbevölkerung der kommenden Jahrzehnte zu schätzen.

Das Modell liefert auch für moderate Wachstumsraten gute, sinnvolle Ergebnisse. Und man kann voraussehen, gegen welchen Wert sich die Anzahl der Tiere - Menschen eingeschlossen! - in den kommenden Jahren einpendeln wird. Geht man jedoch von höheren Wachstumsraten aus, so werden die Resultate des Modells nicht mehr eindeutig. Für sehr hohe Wachstumsraten liefert das Modell beliebig viele Endresultate! Wir werden im Vortrag sehen, dass dann jegliche Zukunftsprognose gänzlich unmöglich wird.

Den Physikern ist dieses Phänomen seit langem bekannt: Sie nennen es das 'nichtlineare Chaos'. Ein bekanntes Beispiel aus der Physik ist das Doppelpendel, welches sich gleichermaßen chaotisch und unberechenbar verhält, obwohl die mechanischen Gesetze, denen das Doppelpendel unterliegt, alle seit Jahrhunderten bekannt sind.

Kurzbiographie:

1997-2002 Studium der Mathematik und Physik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.

Bis 2003 universitären Lehrerausbildung mit.

2003-2004 Lehrer am Saarlouiser Stadtgartengynasium

2004-2007 Promotion in der angewandten Mathematik und Mechanik an der TU Kaiserslautern

Bis 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer ITWM und an der TU in Kaiserslautern

Ab 2011 Akademischer Rat am Lehrstuhl für Technische Dynamik