Jerusalem-Austausch
Schüleraustausch mit einer Schule in Ost-Jerusalem
Lebendiger Austausch mit der Dar Al-Tifel Al-Arabi School in Jerusalem
Nach einigen Jahren, in denen aufgrund der Sicherheitslage keine Begegnungen zwischen Schülern des DBG und der Dar Al Tifel Al-Arabi-Mädchenschule stattfanden, freuten wir uns umso mehr, dass der Austausch im Jahr 2017 wiederaufgenommen werden und sogar eine beidseitige Begegnung stattfinden konnte.
Vom 23. März bis 2. April 2017 hielt sich eine neunköpfige Schülergruppe des DBG mit ihren Betreuerinnen Frau Danielzig, Frau Albrecht und Frau Dunay in Jerusalem auf. Im Gegenzug besuchten elf arabische Mädchen ihre Austauschpartner in Oberasbach. Sie wurden von ihren Lehrkräften Frau Aishe Dajani und Frau Abeer Saadeh begleitet.
Unter dem Motto „Together We Can Make a Difference“ haben die palästinensische und die deutsche Schülergruppe Hilfsorganisationen und Freiwilligenarbeit kennengelernt, so eine Elternorganisation in Jerusalem, die krebskranke Kinder und Alte im Auguste-Viktoria-Krankenhaus auf dem Ölberg besucht, mit ihnen musiziert und ihnen kleine Geschenke bringt. Wir besuchten Shevet Achim, eine amerikanisch-israelische Organisation in Jerusalem und Tel Aviv, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern mit Herzfehlern aus dem Mittleren Osten (u.a. den Kurdengebieten des Irak, aus Gaza) schnell und möglichst unbürokratisch die dringend notwendigen Eingriffe am offenen Herzen in israelischen Krankenhäusern zu vermitteln. Dort helfen neben Hauptamtlichen etliche Freiwillige aus aller Welt und betreuen die Kinder, die meist nur von einem Elternteil begleitet werden können, vor und nach dem Eingriff.
Das Motto der gelebten Gemeinschaft zog sich als roter Faden ebenso durch den Gegenbesuch in Oberasbach. Hier besuchten beide Schülergruppen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerben in Zirndorf und arbeiteten zusammen mit Kindern aus dem Aufnahmelager an Kunstprojekten unter Anleitung unserer ehemaligen Kunstlehrerin Frau Eva Jacobi. Die Verständigung wurde dadurch erleichtert, dass unsere arabischen Mädchen sich mit den dortigen Flüchtlingskindern meist verständigen konnten.
Innerhalb der Schule lernten die arabischen Mädchen die Fair Trade-Arbeitsgruppe und ihre Aktivitäten kennen. Ein Besuch im Cadolzburger CaWeLa (=Cadolzburger Weltlager) und bei der ebenfalls in Cadolzburg angesiedelten Chocothek Riegelein – wo es bereits seit 2014 das Fair Trade-Siegel für Schokolade gibt – stand auf dem Programm.
Bleibende Gemeinschaftserlebnisse waren unsere Ausflüge in die Fränkischen Schweiz (Sommerrodelbahn in Pottenstein und Tierpark Hundshaupten) oder nach München (Nymphenburger Schloss und Innenstadt).
Zum guten Gelingen des Austauschs trugen die beteiligten Gasteltern auf beiden Seiten bei, denn sie boten den Jugendlichen ein grandioses Ausflugsprogramm und verwöhnten sie mit landestypischen Speisen. Ihnen sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt für all ihre tatkräftige Hilfe, die Chauffeurdienste, die kulinarischen Beiträge und die Organisation!
Ein Abschiedsabend im Gemeindesaal der St. Johannes-Kirche in Oberasbach und das jährliche DBG-Schulfest bildeten die Höhepunkte am Ende des Besuchs unserer arabischen Gäste. Die Mädchen aus Jerusalem führten ihre traditionellen Dabke-Tänze vor begeisterten Schülern, Lehrern und Eltern auf dem Sommerfest der Schule auf.
Wir hoffen, dass die Begegnung zwischen den Kulturen des Morgen- und Abendlands und der Aufenthalt in der Stadt der drei großen Weltreligionen zum gegenseitigen Verständnis und zu bleibenden Freundschaften beitragen wird. Auf eine lange Freundschaft zwischen DBG und Dar Al-Tifel Al Arabi School können wir in der Tat zurückschauen. Im Jahr 1997 wurde der Austausch ins Leben gerufen, und es haben sich gute Kontakte gehalten zwischen den Lehrern der ersten Stunde, Frau Dunay und Frau Friedrich, den damaligen verantwortlichen Lehrkräften am DBG, und Frau Maysara Husseini, die damals Deutsch an der Mädchenschule in Jerusalem unterrichtete. Hoffnungsvoll darf uns auch die Tatsache stimmen, dass an der Jerusalemer Schule nun zwei junge Deutschlehrkräfte unterrichten, die es verstehen, die Schüler zu begeistern, wie wir beim Empfang mit deutschen Liedern erfahren durften. So schließt sich nun wieder der Kreis … Salam und Shalom!
Für den Jerusalem-Austausch:
Renate Albrecht und Susanne Danielzig