Geographie-Exkursionen

Exkursion der Klasse 11c zu Adidas

Auf Augenhöhe mit den Weltstars…

…so durften wir uns zumindest fühlen, als wir mit der Klasse 11c den Sportgiganten und einen der Global Player unserer Metropolregion, Adidas im Herzogenaurach, besucht haben.

Schon im Eingangsbereich der World of Sports, des 2019 fertig gestellten erweiterten Campus von Adidas, begrüßte uns der Walk of Fame, mit Fußabdrücken und Namen der Sportstars wie Lionel Messi oder Manuel Neuer, die oder deren Teams mit Adidas zusammenarbeiten. Ebenfalls zur Begrüßung wartete bereits der Schriftzug „adidas welcomes Gymnasium Oberasbach“ auf dem riesigen Display auf uns.

In der anschließenden dreistündigen Tour führte uns Boris Maric, ein gebürtiger Kroate und langjähriger Adidas Mitarbeiter, über das riesige Gelände und zeigte uns die von Adidas gelebte Work-Life-Balance, zu der neben modernen Bürogebäuden, dazugehörigen weitläufigen Freiflächen, auch Outdoor Arbeitsplätze gehören, sowie alle erdenklichen Sportanlagen, von der Boulder- und Kletterwand, über Paddle Tennis, Fußball- und Beachvolleyballfeldern, und ein ganz neu erbauter 50m großer Swimming Pool. Auch stehen auf dem Gelände Fahrräder zur Verfügung, mit denen sich die Mitarbeiter rasch zwischen den verschiedenen Bereichen bewegen können. Einige unserer Schüler schnappten sich ebenfalls Fahrräder, um gemütlich neben uns Fußvolk umher zu cruisen.

Natürlich diente der Besuch nicht nur der Vorstellung des Adidas Hauptquartiers, sondern wir konnten viele Unterrichtsinhalte des Geographieunterrichts der 11. Jahrgangsstufe vertiefen. So zum Beispiel den Globalisierungsprozess und die daraus resultierenden Herausforderungen für Unternehmen wie Standortverlagerungen und Auslagerungen unterschiedlicher Produktionsschritte, Auswirkungen der Corona Krise und entsprechende Anpassungen der Unternehmen. Ebenfalls Thema waren die Auswirkungen von weltpolitischen Krisen wie des Russlandkonflikts auf die Märkte, und neue Unternehmenskulturen. Interessant waren auch stadtplanerische Aspekte wie die Standortwahl für das Headquarter im früheren Kasernengebiet der Amerikaner, das wie der Zirndorfer Pinderpark nach Abzug der militärischen Nutzung zu einem Filetstück für die Stadtplanung wurde. Auch erfuhren wir einiges über die Nachhaltigkeit bei der Gebäudeplanung. So wird mit der Abwärme des Serverraums das 50m Freischwimmbad beheizt. Die großen künstlichen Seen auf dem Campus dienen nicht nur der landschaftlichen Aufwertung, sondern vor allem der Wärmeversorgung der Gebäude im Winter und der Kühlung im Sommer. Zudem sorgen Solarzellen auf dem Parkhausdach für die Aufladung der Elektroautos im Parkhaus. Diese Aspekte werden wir zwar erst in der Klasse 12 und 13 in Geographie behandeln, aber trotzdem ist es spannend zu sehen, welche nachhaltigen Bauweisen möglich sind.

Auch war es für die Schüler sehr interessant zu erleben, dass die Unternehmenssprache bei Adidas Englisch ist, so auch in Herzogenaurach, da die Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt kommen. So fand auch unsere Führung ausschließlich auf Englisch statt. Ein weiterer absolut spannender Aspekt war die hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Bereits am Busbahnhof in Erlangen war offensichtlich, welche Angestellten zu Adidas (komplett in Adidas Kleidung) oder zu Puma (alle von Kopf bis Fuß in Puma) fahren. Beim Einchecken im Headquarter wurden dann auch die Logos von den großen Konkurrenten auf unseren Schuhen und Rucksäcken abgeklebt. Oberteile der Konkurrenz hatten wir schon vorrausschauend am Exkursionstag gar nicht angezogen.

Das absolute Highlight jedoch wartete fast am Ende auf uns. Wir durften durch den Adidas Homeground spazieren, der wie ein 5 Sterne Urlaubsresort aufgebaut ist, mit einem Poolbereich und Sonnenliegen in der Mitte und den umliegenden Bungalows verstreut in einem kleinen Wäldchen. Hier werden im Juni die Fußballstars des deutschen Nationalteams während der Europameisterschaft untergebracht sein. Somit waren wir, zumindest gefühlt, auf Augenhöhe mit den Weltstars des Sports.

D. Posch

Hühner „halten“ für Fortgeschrittene

Exkursion zum Biobauernhof der Familie Kleinlein 2022

Obwohl Geografie übersetzt zwar Erd“beschreibung“ heißt, ziehen wir es im Geografieunterricht vor, die Erde nicht nur zu beschreiben, sondern mit allen Sinnen zu erfahren und zu begreifen. Da gehört beim Thema Landwirtschaft auch eine Exkursion zum Bauernhof dazu. So machte sich die Klasse 5b auf, um auf dem Bauernhof der Familie Kleinlein ihr Wissen über die ökologische Landwirtschaft zu vertiefen und Landwirtschaft zu erleben.
Auf dem Hof durften wir bei einer Führung mit dem Mitarbeiter der Kleinleins, dem studierten Agrartechniker Max, einen unglaublich respektvollen Umgang mit den Tieren und der Natur erleben. Wir gewannen nicht nur einen Einblick in die Kälberaufzucht und die ökologische Milchviehhaltung, in verschiedene Vermarktungswege, in die Problematik der Futtermittelproduktion und der Weidehaltung bei den aktuellen trockenen Sommern, sondern erfuhren auch viele interessante Details, die den Bauernhof Kleinlein zu einem ganz besonderen Betrieb machen. Wir lernten, dass die Kühe neben ihren Ohrenmarken, die jederzeit Auskunft über die Herkunft der Tiere, ihren Geburtsort und -datum, sowie ihren aktuellen Besitzer geben, alle einen Namen tragen und von Agrartechniker Max bei seiner täglichen Arbeit mit den Tieren auch damit angesprochen werden. So ist die Kuh „Tanne“, genau wie ihre Schwestern „Birke“ und „Douglasie“, Teil der Kuhfamilie, die nach Bäumen benannt wurden, da bei all den Kühen irgendwann die herkömmlichen Namen ausgehen. Daneben gibt es eine Kuhfamilie, die nach Gewürzen benannt ist. Da gibt es dann die „Safran“ und die „Chili“. Aber auch Kühe mit ganz menschlichen Namen gibt es, die Helena, die Julia und Samira.
Wir lernten dabei aber auch, wie der Lebenszyklus einer Kuh aussieht. Dieser geht der Geburt über die ersten Lebensmonate als junges Kalb, das bis zu einem Alter von drei Monaten bei seiner Mutter im Stall bleiben darf, weiter zur artgerechten Haltung als Milchkuh mit viel Auslauf auf den Weideflächen rund um Oberasbach bis nach Roßtal. Schließlich gehört aber auch dazu, dass eine Kuh mit rund 15 Jahren nach ihrer Zeit als Milchkuh noch weiter verwertet wird. Dazu werden die Kühe von den Kleinleins an die Firma Ebl und an die Metzgerei Seefried aus Roßtal verkauft. Aber auch diese Wahrheit gehört dazu und regt die Schüler nach dem respektvollen Umgang mit den lebenden Tieren hoffentlich zu einem ebenfalls respektvollen Umgang mit ihren tierischen Produkten an.
Ein beeindruckendes Gespür für die Tiere zeigten die Schüler anschließend beim Besuch der Hühnermobile. Diese mobilen Ställe ermöglichen eine flächenschonende, ökologische Hühnerhaltung mit viel Auslauf für die Tiere. Nachdem wir auch hier viel über die Unterschiede zwischen der ökologischen und konventionellen Haltungsform erfuhren, näherten sich die Schüler den Tieren so vorsichtig an, dass sich diese sogar von ihnen auf den Arm nehmen ließen. Man kann den Stolz in den Augen der Schüler auf den Fotos gut erkennen und könnte es deswegen auch Hühner“halten“ für Fortgeschrittene nennen.
Und so liefen wir nach diesem Vormittag mit einer Wolke Stallduft um uns herum, glücklich und um viele Erfahrungen und Wissen reicher zur Schule zurück.

Diana Posch

Exkursionen Geographie

Unsere Exkursionen bilden einen wesentlichen Bestandteil des Geographieunterrichts. Wir freuen uns deswegen, dass im neuen Lehrplan des G9 die Exkursionen auch in der Oberstufe einen größeren Stellenwert erlangen werden.

 

"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen."

 

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann

Quelle: »Wilhelm Meisters Lehrjahre«

 

Berichte zu weiterern Exkursionen:

Betriebserkundung Biobauernhof 2022

Betriebserkundung Biobauernhof 2019

Betriebserkundung am Spargelhof 2017

Exkursion zum "Doggerwerk" bei Happburg 2015