Geographie-Exkursionen

Hühner „halten“ für Fortgeschrittene

Exkursion zum Biobauernhof der Familie Kleinlein 2022

Obwohl Geografie übersetzt zwar Erd“beschreibung“ heißt, ziehen wir es im Geografieunterricht vor, die Erde nicht nur zu beschreiben, sondern mit allen Sinnen zu erfahren und zu begreifen. Da gehört beim Thema Landwirtschaft auch eine Exkursion zum Bauernhof dazu. So machte sich die Klasse 5b auf, um auf dem Bauernhof der Familie Kleinlein ihr Wissen über die ökologische Landwirtschaft zu vertiefen und Landwirtschaft zu erleben.
Auf dem Hof durften wir bei einer Führung mit dem Mitarbeiter der Kleinleins, dem studierten Agrartechniker Max, einen unglaublich respektvollen Umgang mit den Tieren und der Natur erleben. Wir gewannen nicht nur einen Einblick in die Kälberaufzucht und die ökologische Milchviehhaltung, in verschiedene Vermarktungswege, in die Problematik der Futtermittelproduktion und der Weidehaltung bei den aktuellen trockenen Sommern, sondern erfuhren auch viele interessante Details, die den Bauernhof Kleinlein zu einem ganz besonderen Betrieb machen. Wir lernten, dass die Kühe neben ihren Ohrenmarken, die jederzeit Auskunft über die Herkunft der Tiere, ihren Geburtsort und -datum, sowie ihren aktuellen Besitzer geben, alle einen Namen tragen und von Agrartechniker Max bei seiner täglichen Arbeit mit den Tieren auch damit angesprochen werden. So ist die Kuh „Tanne“, genau wie ihre Schwestern „Birke“ und „Douglasie“, Teil der Kuhfamilie, die nach Bäumen benannt wurden, da bei all den Kühen irgendwann die herkömmlichen Namen ausgehen. Daneben gibt es eine Kuhfamilie, die nach Gewürzen benannt ist. Da gibt es dann die „Safran“ und die „Chili“. Aber auch Kühe mit ganz menschlichen Namen gibt es, die Helena, die Julia und Samira.
Wir lernten dabei aber auch, wie der Lebenszyklus einer Kuh aussieht. Dieser geht der Geburt über die ersten Lebensmonate als junges Kalb, das bis zu einem Alter von drei Monaten bei seiner Mutter im Stall bleiben darf, weiter zur artgerechten Haltung als Milchkuh mit viel Auslauf auf den Weideflächen rund um Oberasbach bis nach Roßtal. Schließlich gehört aber auch dazu, dass eine Kuh mit rund 15 Jahren nach ihrer Zeit als Milchkuh noch weiter verwertet wird. Dazu werden die Kühe von den Kleinleins an die Firma Ebl und an die Metzgerei Seefried aus Roßtal verkauft. Aber auch diese Wahrheit gehört dazu und regt die Schüler nach dem respektvollen Umgang mit den lebenden Tieren hoffentlich zu einem ebenfalls respektvollen Umgang mit ihren tierischen Produkten an.
Ein beeindruckendes Gespür für die Tiere zeigten die Schüler anschließend beim Besuch der Hühnermobile. Diese mobilen Ställe ermöglichen eine flächenschonende, ökologische Hühnerhaltung mit viel Auslauf für die Tiere. Nachdem wir auch hier viel über die Unterschiede zwischen der ökologischen und konventionellen Haltungsform erfuhren, näherten sich die Schüler den Tieren so vorsichtig an, dass sich diese sogar von ihnen auf den Arm nehmen ließen. Man kann den Stolz in den Augen der Schüler auf den Fotos gut erkennen und könnte es deswegen auch Hühner“halten“ für Fortgeschrittene nennen.
Und so liefen wir nach diesem Vormittag mit einer Wolke Stallduft um uns herum, glücklich und um viele Erfahrungen und Wissen reicher zur Schule zurück.

Diana Posch

Exkursionen Geographie

Unsere Exkursionen bilden einen wesentlichen Bestandteil des Geographieunterrichts. Wir freuen uns deswegen, dass im neuen Lehrplan des G9 die Exkursionen auch in der Oberstufe einen größeren Stellenwert erlangen werden.

 

"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen."

 

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann

Quelle: »Wilhelm Meisters Lehrjahre«

 

Berichte zu weiterern Exkursionen:

Betriebserkundung Biobauernhof 2022

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